Das Jahr 2020 steht vor der Tür. Viele lassen das letzte Jahr Revue passieren und machen sich Gedanken über die Zukunft. Sollten in den Überlegungen für deine Zukunft auch Themen wie Umwelt, soziale Gerechtigkeit oder nachhaltiges Wirtschaften eine Rolle spielen, können dir die folgenden Fragen und Antworten eventuell als Inspiration dienen.
Egal ob man ein Fan von guten Vorsätzen ist oder nicht: Die Antworten auf die folgenden Fragen können sehr gut dazu dienen im einen oder anderen Bereich ab nächstes Jahr etwas zu ändern und damit etwas zu bewirken – für eine bessere Zukunft.
Nimm dir einfach einen Stift und Zettel zur Hand, schreibe deine Antworten je Frage auf und überprüfe am Ende des Beitrags, ob du alle Fragen richtig beantwortet hast – ich schätze du wirst bei der einen oder anderen Antwort überrascht sein 🙂
10 Fragen

Frage 1: Wie viel Wasser braucht die Produktion einer Jeans?
a) 11‘000 Liter, also etwa 75 Badewannen
b) 5‘000 Liter, also etwa 34 Badewannen
c) 2‘000 Liter, also etwa 13 Badewannen
Frage 2: Wie viele km reist eine Jeans vom Baumwollanbau bis zum
Verkauf in der Schweiz?
a) 34‘000 Kilometer
b) 40‘000 Kilometer
c) 10‘000 Kilometer
Frage 3: Was verdient eine Näherin in Bangladesh an einer Jeans die in
der Schweiz CHF 60.- kostet?
a) CHF 1.00.-
b) CHF 0.20.-
c) CHF 0.60.-

Frage 4: Was bedeutet Fast Fashion?
a) Schnelllebige Mode in der Bekleidungsindustrie
b) Geliefert wird weniger Ware, dafür in grosser Varietät und häufiger
c) Für einen schnelleren Transport wird immer häufiger das Flugzeug
gewählt, das rund 17 mal mehr CO2-Emissionen verursacht.
Mehr Informationen zum Thema “Green & Fair Fashion” in meiner Folge Nr. 9.
Frage 5: Wie vielen Lastwagen kommt die jährliche Food Waste Menge in der Schweiz gleich?
a) ca. 0.5 Mio. Tonnen Food Waste, 30‘000 Lastwagen
b) ca. 1.1 Mio. Tonnen Food Waste, 67‘000 Lastwagen
c) ca. 2.3 Mio. Tonnen Food Waste, 140‘000 Lastwagen

Frage 6: In welchem Schritt der Produktionskette wird am meisten Food Waste verursacht?
a) Gross- und Detailhandel
b) Landwirtschaft
c) Haushalt
Frage 7: Wie viele Tiere isst ein/e Schweizer/in durchschnittlich in seinem/ihrem Leben?
a) Ca. 1185
b) Ca. 1029
c) Ca. 1218
Frage 8: Wenn ich auf Schweizer Cervelat (500 gr. Packung,
Produktion, Verpackung, Transport) verzichte, wie viele km Auto
könnte ich mit einem Kleinwagen fahren, um die gleiche Menge
CO2 auszustossen?
a) 56 km
b) 40 km
c) 25 km

Frage 9: Vergleich der Futtermittelfläche: Für wie viele Menschen kann
ich pro hergestelltes 175gr Schweinesteak eine pflanzliche Mahlzeit zubereiten?
a) 10 Personen
b) 1 Person
c) 20 Personen
Frage 10: Wie viele Handy-Abos gibt es in der Schweiz auf 100 Einwohner/innen?
a) 134 Abos auf 100 EinwohnerInnen
b) 97 Abos auf 100 EinwohnerInnen
c) 85 Abos auf 100 EinwohnerInnen
Was Handys mit Nachhaltigkeit zu tun haben, kannst du in meiner Folge Nr.8 “Technik & Ressourcen” nachhören und lesen.
10 Lösungen
Lösung zu Frage 1: a) 11’000 L Wasser, also 75 Badewannen braucht die Produktion einer Jeans.
Zusatzinfo:
Wasser, das zur Herstellung von Produkten verwendet wird, wird als virtuelles Wasser bezeichnet. Die 11’000 Liter werden für die Bewässerung der Baumwollpflanze gebraucht, für einige Produktionsschritte, für die Verdünnung von verschmutztem Wasser: z.B. ausgespülte Pestizide im Grundwasser oder Abwasser beim Färben, etc.
Lösung zu Frage 2: b) 40‘000 Kilometer, das entspricht etwa einer Reise einmal um den Globus.
Zusatzinfo:
Eine Jeans reist vom
– Anbau der Baumwolle in Kasachstan
– Verspinnen in China
– Bleichen und Färben in Taiwan
– Zusammennähen in Bangladesh
– Verkauf in der Schweiz
rund 40‘000 Kilometer, das entspricht etwa einer Reise einmal um den Globus. Diese Reise macht unsere schnelllebige Mode immer häufiger mit dem Flugzeug. Im Durchschnitt kauft ein Schweizer/ eine Schweizerin 40-70 neue Kleidungsstücke im Jahr und produziert 6 kg Altkleider jährlich.
Lösung zu Frage 3: c) CHF 0.60.-
Zusatzinfo:
Eine Näherin bekommt für eine Jeans, die hier CHF 60.- kostet etwa 0.60 Rappen. Dieser Lohn reicht meist nicht, um den Lebensunterhalt zu decken. Zu den niedrigen Löhnen kommen lange Arbeitszeiten, unzureichender Krankenversicherungsschutz und kaum Mitbestimmungsrecht hinzu.
Lösung zu Frage 4: a) + b) + c)
Zusatzinfo:
Fast Fashion bedeutet alle 3 Antworten in Kombination:
a) Schnelllebige Mode in der Bekleidungsindustrie
b) Geliefert wird weniger Ware, dafür in grosser Varietät und häufiger
c) Für einen schnelleren Transport wird immer häufiger das Flugzeug
gewählt, das rund 17 mal mehr CO2-Emissionen verursacht
Je mehr und häufiger Kleidungsstücke wir kaufen, umso eher fördern wir diese Entwicklung.
Lösung zu Frage 5: c) ca. 2.3 Mio. Tonnen Food Waste, entspricht ca. 140‘000 Lastwagen.
Lösung zu Frage 6: c) im Haushalt
Zusatzinfo:
Die Verteilung von Food Waste sieht folgendermassen aus: 13% Landwirtschaft; 30% in der Verarbeitung; 7% im Gross- und Detailhandel; 5% in der Gastronomie, und 45% im Haushalt. Dabei geben Haushalte pro Jahr zwischen 500 bis 1000 CHF für nicht benötigte Lebensmittel aus. Die unnötige Produktion von Lebensmitteln belastet nicht nur das Portemonnaie, sondern auch Umwelt und Gesellschaft, treibt Preise für
Grundnahrungsmittel in die Höhe, usw.. Die hohe Menge weggeschmissenen Lebensmittel zeigt unsere geringe Wertschätzung.
Lösung zu Frage 7: a) 1185 Tiere isst der Mensch im Laufe seines Lebens im Durchschnitt.
Zusatzinfo:
Auf Tierarten aufgeteilt sind es im Durchschnitt: 720 Hühner, 390 Fische, 33 Schweine, 25 Hasen, 8 Kühe, 6 Schafe, 4 Rehe, 2 Hirsche, 1⁄2 Pferd. Der hohe Fleischkonsum ist ein Zeichen unseres Wohlstandes ABER diese Menge macht es unmöglich Futtermittel ausschliesslich im eigenen Land anzubauen und nötigt uns zur Nutzung fremder Landressourcen. Unmöglich ist bei diesen Mengen auch die artgerecht Haltung der Tiere, sowie die Welternährung sicherzustellen, da Landflächen für die Futtermittelproduktion verwendet werden.
Mehr Informationen zum Thema “Nahrung & Nachhaltigkeit” in meiner Folge Nr. 3.
Lösung für Frage 8: b) Stolze 40 km bei Schweizer (!) Fleisch
Zusatzinfo:
Im CO2 Ausstoss Vergleich kann man für eine 500gr Packung Schweizer Cervelat 40 km mit einem Kleinwagen fahren. Dies liegt hauptsächlich am Tierfutter, dass meist im Ausland angebaut und importiert wird. Würden wir das gesamte Tierfutter, das wir für unsere Fleischproduktion benötigen, in der Schweiz anbauen, bräuchten wir allein hierfür die dreifache Fläche der Schweiz.
Lösung zu Frage 9: c) 20 Personen
Zusatzinfo:
Die Frage berücksichtigt den Vergleich der Futtermittelfläche zur Fläche für den Anbau pflanzlicher Lebensmittel für Menschen. Auf Grund dessen, dass das Tier auch wachsen muss (Veredelungsverlust) wird für die Herstellung eines 175gr Steaks so viel Fläche verbraucht, wie für den Anbau von Mais für etwa 20 Personen Polenta.
Lösung zu Frage 10: a) 134 Abos auf 100 EinwohnerInnen
Zusatzinfo:
Durchschnittlich liegt die Nutzungsdauer von Handys bei 18 Monaten. In der Schweiz gibt es mehr Handy-Abos als EinwohnerInnen. Mehr Informationen zum Thema seltene Erden in Handys in der KimiB.Good Folge Nr.8 “Technik & Ressouren”.
Unterstützung für diese Folge
Die Inhalte des Nachhaltigkeits-Quiz wurden freundlicher Weise vom Oekozentrum zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Das Oekozentrum engagiert sich in der Nachhaltigkeitsbildung und bietet viele verschiedene Möglichkeiten an, sich mehr Wissen zu diesem Thema anzueignen.
Vielen Dank auch an die Quiz-Teilnehmer, die mir im Podcast Rede und Antwort standen und die teilweise selbst in Initiativen in Basel aktiv sind: Basel Unverpackt, Urban Agriculture Basel, Nuglar Gärten.
Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch und ein glückliches und top informiertes Jahr 2020!
Eure Kimi